Die Hüterin des Wintersterns
Des Märchens zweiter Teil
Da die Königin
guten Herzens war, war sie stets auf das Wohl ihres Volkes bedacht.
Und so hatte sie wenigstens eine wohlbedachte Strategie, um in
Notsituationen gerüstet zu sein und um noch größeren Schaden von
allen abzuwenden. Bevor die Königin ihren Hof verließ rief sie die
Menschen zusammen und berichtete von ihrem Vorhaben in die Welt zu
ziehen und dafür zu sorgen, dass der Schnee wieder fallen und die
Eisblumen wieder blühen würden. Manche hatten Bedenken, dass ihrer
Königin auf der Reise etwas schlimmes widerfahren könnte und sie
nicht zurückkehren würde. Andere fürchteten, dass ihnen etwas
geschehen könnte und die Königin nicht da wäre um sie zu
beschützen.
"Die Hüterin des Wintersterns" - Kunstdruck |
Doch die Königin
erwiderte, es sei nun schon der dritte Winter, der zwar klirrend kalt
über das Land herrschte, doch in seiner ganzen Gräue nur
Traurigkeit zu den Menschen brachte und die überlebensnotwendigen
Wintergeschäfte lahmlege. Wenn es endlich wieder schneien würde,
dann könnten die Jungen Menschen wieder Schneeburgen und
Schneemänner bauen, Schneeballschlachten und Wettbewerbe
veranstalten. Die Bäuerinnen könnten endlich wieder die
Besucherinnen und Besucher aus fernen Ländern im Pferdeschlitten
über die verschneiten Felder und durch die weißen Wälder
kutschieren, während die Bauern die Stadtmenschen ins Holzhacken
und in die Viehversorgung einwiesen. Es wurde Zeit, dass sich etwas
änderte, die Zeit des wartenden Hoffens war vorbei und es müsste
allen endlich wieder ein gutes Einkommen gewährt sein. Ihr allzu
strenger, geiziger und kriegerischer Vater hätte genügend Armut in
das Land gebracht.
"Die Hüterin des Wintersterns" - NähCollage |
Die Regentin bot den
Ärmsten ihres Landes Unterschlupf auf ihrem Hof und gab die
Holzvorräte für sie frei. Niemand sollte während ihrer Abwesenheit
erfrieren. Falls doch ein anderes Unbill das Land bedrohen sollte
würde der König des Nachbarlandes sofort zu Hilfe eilen, dass hätte
er versprochen. Und außerdem sei sie sich gewiss, dass sie alle
gemeinsam die Zeit bis zu ihrer Rückkehr sehr gut meistern würden.
So wurde die Königin ausgestattet mit warmen Umhängen für
Reiterin und Pferd, mit Brot, Käse und getrockneten Früchten, einem
Säckchen Salz und Wasser...
„Frage nach der
Hüterin des Wintersterns“, sagte die weiße Erdmuthe, die Älteste
unter ihnen. „Sie wird dir sagen können warum es keinen Schnee und
keine Eisblumen mehr gibt. Reite nur immer Richtung Norden“.
Zum Kunstdruck bitte auf das obere Bild klicken.
Die NähCollage bekommen Sie bei mir. Siehe Was es ist.